Dr. Gwens Medienratgeber

Fotos: Priscillia Grubo
Fotos: Priscillia Grubo

🌿 Mein neues Buch über Medienerziehung – erscheint  2026

Für Eltern, Erzieher:innen & Senior:innen, die Kinder sicher durch die digitale Welt begleiten wollen

Hallo, ich bin Dr. Gwen Windpassinger – Medienpädagogin, Bildungsberaterin und Autorin.
Seit vielen Jahren begleite ich Familien, Kitas, Schulen und Senior:innen dabei, Medien bewusst, sicher und gelassen zu nutzen.

2026 erscheint mein neues Buch zur Medienerziehung – ein Ratgeber, der Eltern und Fachkräften Orientierung gibt, ohne Druck zu machen. Warmherzig, praxisnah und wissenschaftlich fundiert.

👉 Wenn du zuerst informiert werden möchtest, kannst du dich hier für die Mailingliste eintragen.

✨ Warum ich dieses Buch schreibe

Immer mehr Eltern und pädagogische Fachkräfte fühlen sich im digitalen Alltag verunsichert:
Wie viel Bildschirmzeit ist okay?
Welche Apps eignen sich?
Wie begleite ich Kinder, ohne ständig zu verbieten?

In meiner Arbeit habe ich gesehen:
Wenn Erwachsene ruhig und informiert sind, werden Kinder es auch.

Dieses Buch zeigt, wie Medienerziehung klar, liebevoll und stressfrei gelingt – mit echten Beispielen aus Elternabenden, Workshops und Beratungen.

📬 Jetzt für die Mailingliste eintragen

Bleibe als Erste:r informiert und erhalte:

  • den genauen Veröffentlichungstermin

  • exklusive Einblicke ins Buch

  • das Cover-Reveal

  • Infos zur Vorbestellung

  • kostenloses Bonusmaterial wie Checklisten, Mini-Workshops und Medien-Notfalltipps

  • Einladungen zu Online-Abenden und Lesungen

Die Liste ist absolut spamfrei.
👉 Jetzt eintragen und nichts verpassen.

🔎 Medienerziehung & Medienkompetenz – was Eltern wirklich brauchen

Viele Familien suchen Orientierung zu den wichtigsten Themen der digitalen Kindheit:

Medienzeiten & Bildschirmregeln

Wie viel ist sinnvoll in Kita- und Grundschulalter?
Wie setze ich Grenzen, ohne dauernd zu streiten?

Apps, Spiele & YouTube sicher nutzen

Welche Inhalte sind geeignet?
Wie erkenne ich problematische Inhalte?

Medienkompetenz für Eltern, Kinder & Senior:innen

Wie lernen alle Generationen, digitale Medien sicher und reflektiert zu nutzen?

Digitale Bildung in Kita, Schule & Familie

Wie schaffen Einrichtungen einen guten Rahmen?
Welche Rolle spielen Erzieher:innen und pädagogische Fachkräfte?

Mediennutzung entspannt begleiten

Praktische Methoden, um Stress zu reduzieren und gute Routinen aufzubauen.

Mein Buch verbindet pädagogisches Fachwissen, aktuelle Forschung und echte Alltagssituationen – verständlich erklärt und leicht umsetzbar.

👩‍🏫 Wer schreibt das Buch?

Ich bin Dr. Gwen Windpassinger, Medienpädagogin und Gründerin von Medienkompetenz Coaching.
Ich arbeite deutschlandweit mit Eltern, Senior:innen, Kitas, Förderzentren und Schulen zu den Themen:

  • Medienerziehung

  • Medienkompetenz

  • digitale Bildung

  • Prävention & Medienzeiten

  • Mediennutzung in Familien

📬 Noch nicht eingetragen? Jetzt abonnieren und auf dem Laufenden bleiben!

👉 Mailingliste abonnieren
Damit du keine Neuigkeit, kein Bonusmaterial und keine Vorbestelloption verpasst.


Digitale Medien: Was Eltern wirklich wissen müssen


Digitale Medien gehören zum Alltag von Kindern und Jugendlichen wie Bücher, Spielzeug und Schulranzen. Vom Vorschulkind mit YouTube-Zugang über Grundschüler, die Minecraft-Welten bauen, bis hin zu Jugendlichen auf TikTok, Discord oder Fortnite – Medienkonsum beginnt früh, intensiviert sich schnell und prägt die Entwicklung maßgeblich. Eltern stehen dabei vor einer großen Herausforderung: Wie viel Bildschirmzeit ist okay? Welche Inhalte sind gefährlich? Und warum reagieren Kinder manchmal so extrem, wenn es um digitale Medien geht?

Ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien erfordert von Eltern Wissen über die Funktionsweise dieser Medien, über die psychologischen Wirkungen und über die kindliche Entwicklung. Dieser Beitrag vermittelt verständlich, was im Gehirn von Kindern beim Medienkonsum passiert, warum sie manchmal nach dem Spielen ausrasten – und wie Eltern darauf reagieren können, ohne in Verbote oder Kontrollzwang zu verfallen.

Digitale Lebenswelt von Kindern – ein Überblick

Bereits Kleinkinder kommen mit Bildschirmen in Berührung – sei es durch das Smartphone der Eltern oder durch digitale Kinderbücher. Im Grundschulalter folgen erste Spiele-Apps, Videos und gelegentlich Konsolenspiele. Ab der weiterführenden Schule werden soziale Netzwerke, Online-Multiplayer-Spiele und Streaming-Dienste relevant.

Studien zeigen, dass Kinder in Deutschland im Durchschnitt 3–4 Stunden täglich mit digitalen Medien verbringen – Tendenz steigend. Dabei sind es nicht nur passive Inhalte (z. B. Videos), sondern auch interaktive Medien wie Spiele oder Social Media, die besonders intensiv genutzt werden.

Diese Medien bieten zweifellos Lernchancen, Unterhaltung und soziale Anbindung. Doch viele Eltern erleben auch: Reizbarkeit, Rückzug, Schlafprobleme oder Wutanfälle in Zusammenhang mit der Mediennutzung. Warum ist das so?

Wie digitale Spiele auf das Gehirn wirken

Das Belohnungssystem – Dopamin als Antriebskraft

Digitale Spiele – besonders solche mit schnell wechselnden Reizen, Belohnungen und Erfolgen – sprechen gezielt das Belohnungssystem im Gehirn an. Dieses System wird durch den Botenstoff Dopamin aktiviert. Dopamin wird ausgeschüttet, wenn wir etwas Angenehmes erleben – z. B. ein Lob, einen Gewinn, ein Level-Up oder den Sieg im Spiel.

Spieleentwickler kennen diese Mechanismen und nutzen sie gezielt:

  • Es gibt kleine Erfolge in schneller Folge (z. B. Punkte, Sterne, Level)

  • Belohnungen erfolgen unregelmäßig, was das Spiel besonders spannend macht

  • Es gibt sofortige Rückmeldungen, die motivieren

  • Das Spielgefühl erzeugt eine Art "Kick"

Dopamin motiviert unser Verhalten – es lässt uns weiterspielen, wiederkommen, uns "gut fühlen". Genau hier liegt die Tücke: Das Gehirn gewöhnt sich an diesen Reiz. Es will mehr. Manche Kinder – besonders jene mit wenig alternativen Reizen im Alltag – entwickeln ein hohes Bedürfnis nach dieser künstlichen Belohnung.

Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Impulskontrolle

Ein ständig aktiviertes Belohnungssystem kann langfristig Auswirkungen auf das Verhalten haben:

  • Kinder tun sich schwerer, langweilige Aufgaben (Hausaufgaben, Aufräumen) zu ertragen

  • Sie reagieren ungeduldiger und reizbarer

  • Es entsteht eine Tendenz zur sofortigen Bedürfnisbefriedigung ("Ich will jetzt das Tablet!")

  • Die Fähigkeit zur Frustrationstoleranz nimmt ab

Diese Effekte können sich – je nach Persönlichkeit, Medienzeit und familiärer Umgebung – unterschiedlich stark zeigen.

Warum manche Kinder nach dem Spielen austicken

Viele Eltern berichten, dass ihr Kind nach dem Spielen wütend, aggressiv oder emotional instabil ist – insbesondere, wenn das Spiel plötzlich beendet wird. Diese Reaktionen sind nicht einfach Trotz, sondern haben neurobiologische Ursachen.

Die Rolle der Amygdala – das "Gefühlszentrum"

Die Amygdala ist ein Teil des limbischen Systems im Gehirn und verantwortlich für die Verarbeitung von Emotionen, insbesondere von Angst, Wut, Freude und Stress. Bei stark fokussierter Tätigkeit – wie beim intensiven Spielen – wird die Amygdala teilweise "heruntergefahren". Das bedeutet: Emotionen werden im Moment des Spiels weniger wahrgenommen oder verarbeitet.

Diese emotionale Dämpfung ist notwendig, um sich ganz auf das Spiel zu konzentrieren. Gleichzeitig wird der präfrontale Kortex, der für Impulskontrolle und Nachdenken zuständig ist, nicht ausreichend aktiviert – besonders bei sehr jungen Kindern.

Was passiert beim plötzlichen Abbruch?

Wird das Spiel plötzlich beendet – etwa durch elterliche Anweisung – kommt es zu einer Reaktivierung der Amygdala. Gefühle, die zuvor unterdrückt waren (z. B. Frust, Aufregung, Überforderung), brechen nun durch. Das Kind ist nicht mehr geschützt durch die "Spieltrance", sondern wird überrollt von Emotionen – und kann diese oft nicht kontrollieren.

Typische Folgen:

  • Wutausbrüche

  • Tränen oder Schreien

  • Rückzug oder Trotzverhalten

  • "Ich hasse dich!", "Du bist gemein!"

Diese Reaktionen sind keine böse Absicht, sondern Ausdruck emotionaler Überforderung.

Weitere psychologische Effekte digitaler Medien

Schlafprobleme

Viele Spiele und Bildschirmaktivitäten stimulieren das Gehirn – auch noch Stunden nach der Nutzung. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass das blaue Licht von Bildschirmen die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin hemmt. Die Folge: Einschlafprobleme, Albträume, unruhiger Schlaf. Gerade bei jüngeren Kindern sollte mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen kein Bildschirm mehr genutzt werden.

Aufmerksamkeit & Multitasking

Schnelle Bildwechsel und ständige Reize in Spielen oder Videos führen dazu, dass Kinder sich schwerer konzentrieren können. Der Fokus auf eine einzige Aufgabe – etwa Lesen, Zuhören oder Schreiben – fällt schwerer, weil das Gehirn ständig auf neue Reize wartet.

Vergleich & Selbstwert in sozialen Medien

Besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen wirken soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat auf das Selbstbild. Der ständige Vergleich mit scheinbar "perfekten" Menschen, Körpern oder Leben kann zu Selbstzweifeln, Leistungsdruck oder sozialem Rückzug führen.

Chancen und kreative Potenziale digitaler Medien

So problematisch viele Wirkmechanismen auch sein mögen – digitale Medien bieten auch viele Chancen, wenn sie bewusst genutzt werden:

  • Kreativität: Musik machen, Videos schneiden, digitale Kunst, Programmieren lernen

  • Lernen: Erklärvideos, Apps

  • Kommunikation: Kontakt zu Freunden und Familie, besonders über Entfernungen hinweg

  • Kompetenzentwicklung: Umgang mit Technologie, Medienkritik, digitales Selbstmanagement

Kinder brauchen keine pauschalen Verbote – sondern Begleitung, Anleitung und Vorbilder.

Konkrete Handlungsempfehlungen für Eltern

Interesse zeigen & mitspielen

Zeige echtes Interesse an den Lieblingsspielen deines Kindes. Lass dir erklären, was daran so spannend ist. Spiele mit – so lernst du die Inhalte kennen und zeigst deinem Kind, dass du sein digitales Leben ernst nimmst.

Medienzeit bewusst regeln

Feste Medienzeiten und Pausen sind hilfreich. Achte auf folgende Regeln:

  • Vor dem Schlafen: keine Bildschirme

  • Nach dem Spielen: Übergangszeit (z. B. Bewegung, Essen, Kuscheln)

  • Klare Regeln zur Dauer und zu den Inhalten

  • Kein Konsum als "Stillbeschäftigung" bei Langeweile

Vorbereitung & Ankündigung von Spielende

Kinder kommen besser mit dem Spielende zurecht, wenn es vorher angekündigt wird. Zum Beispiel: "In zehn Minuten ist Schluss, dann essen wir." Noch besser: gemeinsam eine Sanduhr oder einen Timer stellen – das schafft Vorhersehbarkeit.

Alternative Belohnungen im Alltag schaffen

Wenn Kinder sich nur durch digitale Spiele belohnt fühlen, fehlt es oft an echten, positiven Reizen im Alltag. Wichtig sind:

  • Lob und Anerkennung im Alltag

  • Gemeinsame Zeit & Abenteuer draußen

  • Kreatives Tun ohne Bildschirm

  • Sport, Bewegung, Freundschaften

Vorbildfunktion der Eltern

Kinder orientieren sich an ihren Eltern. Wer selbst ständig am Handy hängt, vermittelt eine klare Botschaft: Bildschirmzeit ist normal. Bewusster, reduzierter Medienkonsum in der Familie wirkt oft stärker als jede Regel.

Gespräche über Gefühle führen

Wenn Kinder nach dem Spielen ausflippen, hilft es wenig, sie zu schimpfen. Stattdessen: Gefühle benennen, anerkennen und dabei helfen, sie zu regulieren. Zum Beispiel:

  • "Ich sehe, du bist gerade wütend, weil du aufhören musstest."

  • "Das Spiel hat dich ganz schön in den Bann gezogen, oder?"

  • "Lass uns zusammen runterkommen – magst du einen Tee?"

Fazit: Begleiten statt verbieten

Digitale Medien sind Teil der Lebensrealität von Kindern – und sie werden bleiben. Verbote allein lösen keine Probleme. Entscheidend ist eine bewusste, einfühlsame Begleitung. Eltern müssen verstehen, wie Medien wirken, den Kontakt zu ihren Kindern halten und gemeinsam gute Wege finden.

Wenn wir die Mechanismen hinter dem Medienverhalten kennen – von der Dopaminausschüttung im Belohnungssystem bis zur Reaktivierung der Amygdala – können wir Verhalten besser einordnen und gelassener reagieren. Kinder brauchen keine "Medienpolizei", sondern Menschen, die ihnen helfen, mit der digitalen Welt gesund umzugehen.